Mit medizinischen Heißlufterzeugern zum Welterfolg
Wenn Jürgen Bickel heute auf dem Flachdach der STORZ & BICKEL GmbH in Tuttlingen steht, kann er ohne Zweifel doppelt stolz auf den internationalen Erfolg seines Unternehmens sein. Denn bis zu seinem Durchbruch musste sich das 2002 gegründete Medizintechnikunternehmen nicht nur gegen die üblichen Herausforderungen bei einer Gründung, sondern auch gegen zahlreiche Vorurteile behaupten. Der Grund: STORZ & BICKEL stellt Heißlufterzeuger für die Verdampfung und den Konsum von Heilkräutern her, zu denen auch das medizinische Cannabis gehört.
Doch zurück zum Anfang. 1996 stieß Markus Storz auf einen Artikel, der davon berichtete, dass Heilkräuter für ihren Konsum nicht zwangsläufig verbrannt werden müssen. Wesentlich schonender für die Wirkstoffe sei die Verdampfung durch Heißlufterzeuger. Eine Idee, die Markus Storz fesselte und ihn zum ersten Prototypen des späteren VOLCANO Classic inspirierte. Der Heißlufterzeuger ist bis heute das Vorzeigeprodukt der Firma und das bekannteste Gerät auf dem Markt.
„Unsere Unternehmung war zu Beginn natürlich erstmal negativ behaftet. Meine Mutter hat es damals nett gesagt: Ihr baut Hasch-Öfele?“
Dass die Produkte der STORZ & BICKEL GmbH mittlerweile weltweit zur medizinischen Behandlung von zum Beispiel Krebspatientinnen und -patienten eingesetzt werden und zum Goldstandard der Heißlufterzeuger wurden, zeigt den humanitären Unternehmergeist der beiden Gründer. Nicht zuletzt deshalb wurden sie 2003 für ihre Leistung und ihr innovatives Medizinprodukt mit dem Dr.-Rudolf-Eberle-Preis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Mit dem Innovationspreis werden technologieoffene Lösungen für innovative Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen mittelständischer Unternehmen aus Industrie und Handwerk geehrt.
Noch im selben Jahr eroberten die 110-Volt-Vaporisatoren des Unternehmens den amerikanischen Markt. Seit 2005 ist das Unternehmen dort mit einer Tochtergesellschaft, der STORZ & BICKEL America, Inc., in Oakland (Kalifornien) vertreten. Als echten Durchbruch bezeichnet Jürgen Bickel die ISO-Zertifizierung im Jahr 2009: die offizielle Anerkennung der STORZ & BICKEL Geräte als Medizinprodukte. Ein Türöffner und Ritterschlag zugleich, sowohl für die Vermarktung als auch für das Image des Unternehmens.