Klingt nach Zukunftsmusik: die KI, die Audioaufnahmen in Noten umwandelt.
Sebastian Murgul und Alexander Lüngen haben eine KI entwickelt, die Audioaufnahmen von Instrumenten vollautomatisch in Notenblätter übersetzt. Ihre Idee verbindet Musiktranskription mit KI und etabliert die junge Technologie des maschinellen Lernens erfolgreich in der Musikwelt.
„Transkription im Ingenieur-Style. Das muss doch auch einfacher gehen, dachte ich mir.“
Alles begann im Jahr 2016, als Sebastian Murguls Schwester einen eingespeicherten Song ihres E-Pianos nachspielen wollte. Der studierte Elektrotechniker überlegte nicht lange und übersetzte die Melodie durch die Messung mit einem Oszilloskop. Ein langwieriger Prozess, der auch einfacher funktionieren musste. Damit war die Idee für die Unternehmensgründung gefunden.
Das Start-up Klangio hat es sich zum Ziel gesetzt, KI in der Musikwelt zu etablieren und Musizierenden weltweit die vollautomatische Transkription von Liedern zu ermöglichen. Dafür wurde einer KI mit unzähligen Musikbeispielen über ein Deep-Learning-Verfahren beigebracht, Noten zu verarbeiten. Mittlerweile registriert die KI nicht nur Töne, sondern versteht auch komplexe musikalische Zusammenhänge und Rhythmen.
„Die Bewerbung bei IDEENSTARK war einfach super hilfreich [...], weil man nicht nur von technisch versierten Menschen gecoacht wurde – sondern auch von Leuten, die in der Kreativ- und Kulturszene unterwegs sind.“
Die Idee kommt am Tech-begeisterten Standort Karlsruhe besonders gut an. 2021 bewarben sich die Gründer für ein Mentoring-Programm des Landes, das sich an die Medien- und Filmkulturszene richtet. Mit dem Förderpreis IDEENSTARK prämiert das Land innovative Persönlichkeiten der Kultur- und Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg. Das war die Gelegenheit, sich mit Menschen fernab der Tech-Bubble, wie Musik- und Kulturschaffenden, auszutauschen. Erfahrungen wie diese ließen das Produkt weiter reifen, sodass die Gründer 2022 mit dem „KI Champions Baden-Württemberg Award“ ausgezeichnet wurden.