hybrid airplane x THE LÄND.

Nach einem Gespräch mit Dr.-Ing. Csaba Singer, Hybrid-Airplane Technologies GmbH.

Bester Boden für Luft- und Raumfahrt: THE LÄND.

Die Kunst des Fliegens neu erfinden. Das war Csaba Singers Vision.
Sicher und nahezu geräuschlos, nachhaltig, ökologisch und dynamisch.
Ein ambitionierter Plan, schließlich ist es alles andere als einfach, Visionen im Bereich Luft- und Raumfahrt erfolgreich in die Tat umzusetzen. Die Herausforderung Nummer 1: die Suche nach Investorinnen und Investoren. Eine mühsame Suche, die wie die Forschung viel Einsatz und Geduld erfordert und sich aktuell in einer Crowdfunding Kampagne bei FunderNation konzentriert.

Von der Entwicklungsphase, der Patentanmeldung und Markteinführung ganz zu schweigen. Das alles während einer Pandemie? Schier unmöglich. Nicht jedoch für Singer, der durch seinen unermüdlichen Einsatz und mit der Unterstützung des Landes einmal mehr bewiesen hat, dass Baden-Württemberg ideale Standortbedingungen für die Luft- und Raumfahrtindustrie bietet.

„Ballonartige Flugkörper im Studium brachten mich von einer Idee zur anderen.“


Nur wenige Jahre später fliegt die h-aero® Produktfamilie der Hybrid-Airplane Technologies GmbH (HAT). Die Idee: Flugsysteme, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden und als Trägersysteme für verschiedene Sensorikanwendungen fungieren. Ihre Einsatzbereiche reichen von der Erdobservation bis zur Live-Übertragung von Sportevents. „Mit einer Streaming-Videokamera sammelt die Drohne Daten aus der Luft und liefert wichtige Informationen“, erklärt Singer. „Mithilfe von verschiedenen Sensoren können wir so beispielsweise Landwirtschaft, Brände oder Umweltschäden präzise analysieren. Auch Brücken, Tunnel, denkmalgeschützte Objekte oder ganze Industrieanlagen können bis ins kleinste Detail inspiziert werden.“ Weltweit gibt es laut dem Erfinder keine kleineren unbemannten Fluggeräte als die h-aeros, die IT Nutzlasten im kg Bereich stundenlang tragen können.

„Eine der höchsten Auszeichnungen war es, als wir unser Produkt bei der NASA präsentieren durften.“

Seine Erfindung kann Singer bereits fast auf der ganzen Welt bereitstellen. „Wir haben jetzt beinahe auf jedem Kontinent unsere Trägersysteme vermarktet“, berichtet er. Erst kürzlich war er mit einer Drohnendelegation in Kenia, um sein Flugkonzept für dortige landwirtschaftliche Entwicklungen vorzustellen. Der Höhepunkt seiner bisherigen Karriere sind aber zweifelsohne die Erteilung der Patente Ende 2021 und die Beteiligungsoptionen des Landes BW am Unternehmen. „Eine höhere Wertschätzung einer Erfindung kann man in den frühen Phasen eigentlich kaum erwarten“, erzählt Singer.

„In Baden-Württemberg sind die Erfolgschancen für Start-ups gegeben.“

Seinen Erfolg hat Singer mit Sicherheit seinem Know-how, der Leidenschaft und dem Gespür für innovative Technologien und im Wesentlichen seiner Ausdauer zu verdanken. Das allein reiche jedoch nicht aus, so Singer: „Es braucht auch das richtige Umfeld, um Ideen umsetzen zu können. Ohne bspw. die Crowdinvestorinnen und -Investoren sowie den Innovationsgutscheinen vom Land wäre es schwierig gewesen, den h-aero auf den Weltmarkt zu bringen“. Mit den Innovationsgutscheinen unterstützt das Land Baden-Württemberg bereits seit 2008 mittelständische Unternehmen bei der Planung, Entwicklung, Umsetzung und Weiterentwicklung innovativer Produkte, Dienstleistungen oder Produktionsverfahren. Mit Erfolg, wie die Hybrid-Airplane Technologies GmbH beweist.

„Wer eine Idee verwirklichen möchte, braucht einen guten Nährboden.“

Auch während der Corona-Pandemie konnte sich die Hybrid-Airplane Technologies GmbH auf die Unterstützung des Landes verlassen. „Die Krise hat auch meine Firma schwer erschüttert. Wir konnten plötzlich nicht mehr unsere effektive Marketingstrategie betreiben: auf Events auftreten. Aber auch da haben wir mit der Pro-Tect-Förderung von unserem Privatinvestor Stefan Klocke und dem Land Hilfe erhalten, um das finanzielle Loch stopfen zu können. Einfach prima, dass es sowas hier gibt“, sagt der CEO. Rückblick: Mit der mittlerweile wieder eingestellten Pro-Tect-Förderung unterstützte das Land während der Hochzeiten der Corona-Pandemie aussichtsreiche Gründungsvorhaben, die durch die Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind, durch eine kurzfristige Überbrückung von Liquiditätsengpässen bis zur nächsten Finanzierungsrunde.

Für sein einzigartiges Flugkonzept wurde der Wissenschaftler und Unternehmer neben dem Deutschen Mobilitätspreis, den Copernicus Masters der EU sowie dem EIC Accelerator Seal of Excellence und einem bewilligten EU EUREKA Projekt bereits auch mit dem Dr.-Rudolf-Eberle-Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg geehrt. Mit dem Preis werden alljährlich mittelständische Unternehmen für ihre herausragenden Entwicklungen und Anwendungen neuer Technologien ausgezeichnet. Könnte er den Spieß umdrehen, würde er dem Land einen Preis für die Unterstützung und das Förderengagement verleihen. „Ich bin froh und dankbar, dass ich in einer Region lebe, die mir die Gründung meiner Firma und die Vermarktung meiner Idee erleichtert hat. Baden-Württemberg hat gute Voraussetzungen für die erste Phase meines Unternehmens geschaffen. Ich weiß nicht, ob es anderswo genauso gelaufen wäre“, so der Erfinder aus Ungarn. Und wenn er mal von all den Technologien Abstand braucht, genießt er den Schwarzwald, verreist, geht aus, kocht oder spielt Schach.

Ein Mann arbeitet an einem industriellen Fertigungsroboter.